13:45 bis 14:30 Uhr
Auf der Ideenmesse werden Innovationen
und Unterstützungsangebote für digitale
Hochschullehre präsentiert.
DIGITALES LEHRWERK INGENIEURMATHEMATIK
Prof. Dr. Anselm Knebusch, Hochschule für Technik Stuttgart
Julia Sigle, Hochschule für Technik Stuttgart
Wir stellen unsere OER-Materialien "Digitales Lehrwerk Ingenieurmathematik" vor. Dazu gehören Nutzungsmöglichkeiten, Zugangsmöglichkeiten (ZOERR) und wie man Anpassungen vornimmt.
DIAGNOSTIK IMMERSIV ERLEBEN: KI-GESTÜTZTE GESPRÄCHSSIMULATIONEN IN VIRTUAL REALITY & MIXED REALITY
Prof. Dr. Anna-Sophia Schwind, RWU Hochschule Ravensburg-Weingarten
Markus Rossa, Universität Ulm
Erleben Sie am interaktiven Messestand eine innovative Virtual- und Mixed-Reality-Anwendung zur Schulung diagnostischer Kompetenzen in Psychologie und Medizin. Mithilfe KI-gesteuerter Avatare führen Sie realitätsnahe Gespräche mit virtuellen Patientinnen, um unter anderem eine psychische Störung festzustellen oder empathische Kommunikationstechniken üben zu können. Ziel der Anwendung ist der Aufbau diagnostischer und kommunikativer Handlungskompetenz in einer authentischen, immersiven Umgebung. Die Avatare reagieren dynamisch auf Ihre Gesprächsführung, zeigen reliables Symptomverhalten und bieten auf Wunsch auch supervisorisches Feedback. Das Szenario verbindet moderne KI-Technologie mit evidenzbasierten Lehrkonzepten und eignet sich für die ärztliche Gesprächsführung ebenso wie für die psychologische Diagnostik. Neben Erprobung der VR/MR-Anwendung lädt der Messestand auch zur Diskussion der didaktischen Potenziale und Limitationen KI-gestützter Kommunikationstools ein.
RAG-CHATBOTS FÜR DIE HOCHSCHULLEHRE
TT.-Prof. Dr. Barbara Pampel, Universität Konstanz
Prof. Dr. Ulrike Padó, Hochschule für Technik Stuttgart
Kommerzielle Chatbots sind leistungsfähige Hilfsmittel, aber für den Einsatz in der Lehre nur bedingt geeignet: Sie können halluzinieren und sind generell anfällig für Prompt Injections, die sie zum Beispiel von der geprompteten Rolle abbringen. Wir zeigen anhand einer Low-Code-Umgebung, wie man auf die eigene Lehre angepasste, rollentreue und verlässliche Bots konfiguriert und vor dem ersten Einsatz verifiziert. Wir schlagen dafür die Nutzung von akademisch zugänglichen Sprachmodellen vor, um volle Kontrolle über das Prompting zu behalten und Datenschutz zu gewährleisten. Unser Ziel ist, dass Lehrkräfte solche Systeme selber passgenau für ihr konkretes Lehr-Szenario spezifizieren können. Darüber hinaus sollten sie verstehen, wie solche Systeme funktionieren – nicht zuletzt mit Blick auf regulatorische Anforderungen, wie im AI-Act formuliert. Wir präsentieren ebenfalls unsere Praxiserfahrungen mit der Verlässlichkeit und Rollentreue der Bots sowie Feedback von Lehrenden und Lernenden.
LET'S TALK! EINE KI-GESTÜTZTE PLATTFORM FÜR ROLLENSPIELE
Dr. Anke Treutlein, Universität Stuttgart
PD Dr. Philip Kiernan, Hochschule für Polizei Baden-Württemberg
Zum Aufbau von Handlungskompetenz bieten sich Szenario-basiertes Lernen und Rollenspiele an. Für Studierende sind damit allerdings oft Hemmschwellen verbunden, für Lehrende ergeben sich organisatorische Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund wurde eine KI-gestützte Plattform – Let's Talk! – entwickelt, mit deren Hilfe "Rollenspiele" chat- oder sprachbasiert durchgeführt werden können. Die KI agiert dabei als Rollenspielpartner, so dass alle Studierende gleichzeitig und ggf. auch zuhause trainieren können. Die Plattform wurde in zwei Anwendungskontexten entwickelt und eingesetzt: Zum einen trainierten Polizistinnen und Polizisten ihr polizeiliches Fachenglisch in Szenarien wie einer Führerscheinkontrolle oder der Aufnahme einer Anzeige. Zum anderen übten Lehramtsstudierende "schwierige" Schülergespräche, zum Beispiel mit psychisch auffälligen Schülern oder mit Schülern, die Rückmeldung zu einer als unfair erlebten Note erhalten möchten. Im Rahmen der Tagung kann "Let's Talk" ausprobiert werden. Dargestellt werden zudem die Evaluationsergebnisse der Plattform und weitere mögliche Einsatzmöglichkeiten.
DIGITALE FORSCHUNGSWERKSTATT RECHTSWISSENSCHAFT (DIGIFOR)
Prof. Dr. Nora Rzadkowski, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
Christine Schödel, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
Der Messestand stellt das Projekt "Digitale Forschungswerkstatt Rechtswissenschaft" vor. Die Forschungswerkstatt vermittelt Kompetenzen im Bereich der rechtswissenschaftlichen Forschung. Außerdem gibt sie Einblicke in die Forschungspraxis und regt zur Reflexion an. Das Vorhaben zielt auf die Kernaufgabe der Hochschullehre: die Vermittlung von Wissenschaft. Dabei werden die Vorteile einer digitalen Lernumgebung genutzt, um Studierende und Lehrende, Hochschulen und Universitäten sowie Fachdidaktik und Fachwissenschaft auf innovative Weise zu vernetzen. Mit Hilfe von QR-Codes am Messestand können Filme, Podcastfolgen und interaktive Übungen erreicht und erprobt werden, die im Rahmen des Projekts erstellt wurden. Gleichzeitig wollen wir auch den Blick hinter die Kulissen ermöglichen, Produktionsprozesse sichtbar machen und Entscheidungen, die im Rahmen des Projektmanagements getroffen werden mussten, erläutern.
TEXT-TO-SPEECH: EFFIZIENTE SPRACHSYNTHESE MITTELS KÜNSTLICHER INTELLIGENZ
Gillian Kiliani, Universität Konstanz
Der Messestand bietet eine Demonstration fortschrittlicher Text-to-Speech-Technologien, die das Potenzial der Künstlichen Intelligenz in der Sprachsynthese verdeutlichen. Verschiedene KI-generierte Stimmen werden mit menschlichen Stimmen verglichen, um qualitative und quantitative Unterschiede in Ausdruck und Natürlichkeit zu analysieren. Zudem wird die Anwendung dieser Technologien in Lehrvideos aufgezeigt. Besucher haben die Gelegenheit, die Vielfältigkeit und Effektivität von Text-to-Speech direkt zu erleben und selbst Sprache zu generieren.
ULMSOFT – ULMER LEHRE VON MATHEMATISCHER SOFTWARE
Dr. Michael Harder, Universität Ulm
Mathematische Problemstellungen der beruflichen Praxis werden überwiegend mit Computerhilfe gelöst. Auch in der mathematischen Forschung kommen zunehmend Computermethoden zum Einsatz. Die universitäre Lehre hat mit dieser Entwicklung nicht immer Schritt gehalten. Im Rahmen des Projekts "ULMSoft" wurde (und wird) daher die Ausbildung im Fachbereich Mathematik der Universität Ulm durch Prof. Dr. Henning Bruhn-Fujimoto (mit Beratung durch das Zentrum für Lehrentwicklung) modernisiert. Ein zentraler Bestandteil des Konzepts sind Skripte mit Selbstlernelementen in Matlab (Live-Skripte), R (R Markdown) und Python (jupyter notebooks). Denn Programmieren kann man nur durch eigenes Ausprobieren lernen. Die Bearbeitung kleiner Projekte, teilweise mit echten Daten, soll die Studierenden motivieren, sich mit den jeweiligen Programmen zu beschäftigen. Dabei steht immer eine mathematische Fragestellung im Vordergrund. Es werden Einblicke in den ersten Durchlauf gegeben und erste Erkenntnisse diskutiert.
PROMPTING THE COACH – WIE KI DIE PROFESSIONALISIERUNG IN DER LEHRER*INNENBILDUNG UNTERSTÜTZT
Illie Isso, Professional School of Education Stuttgart
Prof. Dr. Anselm Böhmer, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
In unserem Projekt "iBot (The Bot & I)" setzen wir stark auf Prompting-Prozesse, um virtuelle Coaches für Lehramtsstudierende und ihre indiviudalisierte Studienplanung zu entwickeln. Unser Beitrag skizziert die grundlegenden Herausforderungen, veranschaulicht unsere Lösungen und lädt zur Diskussion über Chancen und Grenzen von KI in der professionalisierungsbezogenen Hochschullehre ein.
OFFEN FORSCHEN, OFFEN LEHREN: DIE DIGITALE FORSCHUNGSWERKSTATT RECHTSWISSENSCHAFT
Prof. Dr. Nora Rzadkowski, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
Christine Schödel, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
Florian Turnbull, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
Katharina Schmid, Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg
Vorstellung der "Digitalen Forschungswerkstatt Rechtswissenschaft" – ein OER-Projekt für Recherche- und Forschungskompetenzen. Wir geben Einblicke, wie man mit einfachen Mitteln offene Bildungsressourcen gestalten kann, die Wissenschaft vermitteln. Und wir berichten offen über Herausforderungen, Learnings und Best Practices.
LAB:D – KREATIVE LEHRE IM REALLABOR
Nicole Ondrusch, Hochschule Heilbronn
Claudia Sperrfechter, Hochschule Heilbronn
Dr. Veronica Quandt, Hochschule Heilbronn
Jennifer Majunke, Hochschule Heilbronn
Das "Lab:D" ist unser Lehr- und Lernlabor für digitale, projektbasierte und forschende Hochschullehre. Es bietet einen Raum, in dem experimentelle Lehrideen in realen Kursen konzipiert, umgesetzt, evaluiert und diskutiert werden können. Pro Semester entstehen drei bis vier Lehrexperimente, die – von der ersten Idee über Weiterentwicklung bis hin zur fundierten wissenschaftlichen Analyse – systematisch begleitet werden. Unser Lehrteam widmet sich der Frage, wie Lehre gestaltet sein muss, um Studierende zum Mitdenken, Mitgestalten und eigenständigen Lernen zu motivieren. Dabei verbinden wir analoge Konzepte der Selbstwirksamkeit und des Projektlernens mit digitalen Lebenswelten: Formate wie das internationale Austauschformate, BarCamps, interdisziplinäre Kooperationsprojekte (Kunst & KI) oder Lernkonzepte wie Game Development Based Learning (GDBL), EduScrum oder Service Learning werden didaktisch umgesetzt und erprobt. Am Stand zeigen wir ausgewählte Projekte in Postern sowie im Rahmen der Lehrveranstaltungen entwickelte Artefakte wie Spiele des GDBL und Exponate (Kunst & KI), die Einblicke in unsere tägliche Praxis geben.
ZUSAMMEN ABER NICHT BEISAMMEN – KOLLABORATIVES LERNEN IN HYBRIDEN LEHR-LERNSETTINGS
Manuel Walter, Technische Hochschule Mannheim
Prof. Kirstin Kohler, Technische Hochschule Mannheim
Clara Drees, Technische Hochschule Mannheim
Seit 2014 bietet das "inno.space" für Studierende der Technischen Hochschule Mannheim (THM) internationale und interdisziplinäre Challenge-Based Kurse (5, 10 und 20 ECTS) an. In allen ist hybride Teamarbeit elementarer Bestandteil. In diesen Kursen arbeiten Studierende in (inter-)nationalen und interdisziplinären Teams über mehrere Standorte verteilt an Aufgaben aus Forschung, Zivilgesellschaft oder Industrie. Wir haben unsere Erfahrungen systematisiert und in eine Methoden-Baustein-Sammlung überführt. Durch die Kombination aus "Teilnahmemodalitäten" (Vor Ort, Remote, Remote als Gruppe) aller Kursbeteiligten und unterschiedlichen Lernaktivitäten (Theorievermittlung, Coaching, Teamarbeit und mehr), beschreiben wir Best Practices zum technischen und methodischen Setup. Unsere Bausteine helfen beim Gelingen von Lehre über verschiedene Standorte hinweg. Am Messestand zeigen wir interaktiv die technisch-methodischen Möglichkeiten der Bausteine auf.
THE BLÄNDED LEARNING – FLEXIBEL, VERNETZT, PRAXISNAH: DAS MINT-STUDIUM DER ZUKUNFT
Melanie Wittmann, Hochschule Furtwangen
Dr. Sandra Hübner, Hochschule Furtwangen
"THE BLÄNDED learning" steht für ein innovatives Lehr-Lern-Konzept im MINT-Bereich, das Flexibilität, Vernetzung und Praxisnähe vereint. Durch die intelligente Verzahnung von digitalen und Präsenzformaten ermöglicht das Konzept individualisierte Lernwege und fördert zugleich die kollaborative Kompetenzentwicklung. Studierende profitieren von bedarfsgerechten Lernangeboten, Lehrende von didaktisch durchdachten Gestaltungsspielräumen. Ziel ist es, das MINT-Studium zukunftsfähig zu machen – offen, anpassungsfähig und wirksam.
KI-SCHULUNGSMODUL "VERSTEHEN UND ANWENDEN VON GENERATIVER KÜNSTLICHER INTELLIGENZ"
Hannah Baur, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Die Europäische KI-Verordnung verpflichtet Hochschulen unter bestimmten Voraussetzungen, ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz ihrer Angehörigen sicherzustellen. Eine hochschulübergreifende Arbeitsgruppe im HND-BW hat ein Selbstlernmodul entwickelt, das Hochschulangehörige gezielt auf den Einsatz von KI-Tools vorbereitet. Dabei werden Grundkompetenzen wie technisches Verständnis, Kenntnis rechtlicher Rahmenbedingungen sowie Kritik- und Urteilsfähigkeit im Umgang mit KI adressiert. Der Selbstlernkurs wird unter offener Lizenz allen interessierten Hochschulen in Baden-Württemberg und darüber hinaus zur Verfügung gestellt. Das Angebot zielt darauf ab, Hochschulen bei der Integration von KI als Werkzeug im Studien-, Lehr- und Arbeitsalltag zu unterstützen. Der KI-Grundlagenkurs kann am Messestand direkt ausprobiert und kommentiert werden.
INTEGRATION DES TOOLS "EDUTIEK" ZUR DURCHFÜHRUNG JURISTISCHER PROBE-KLAUSUREN
Johannes Sturm, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Die Umstellung der juristischen Probe-Klausuren an der Universität Freiburg markiert einen bedeutenden Fortschritt in der digitalen Prüfungslandschaft. Mit der Einführung des Tools "Edutiek" wird die gesamte Prozesskette – von der Durchführung über die Korrektur bis hin zur Bewertung und Administrierung – durch ein einziges, integriertes System abgedeckt. Diese Vereinfachung der Abläufe bietet nicht nur Effizienzsteigerungen, sondern auch eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit für Prüfende und Studierende. Ein bemerkenswerter Aspekt dieser Umstellung ist die Beibehaltung der Flexibilität für Studierende, die ihre Klausuren handschriftlich verfassen möchten. Diese Arbeiten werden nach der Erfassung digitalisiert und anschließend nahtlos in den digitalen Korrekturprozess integriert, wodurch sie gleichwertig mit digital erstellten Klausuren behandelt werden können. Der aktuelle Stand der digitalen Langtext-Prüfungen zeigt, dass die Implementierung von "Edutiek" nicht nur die administrativen Prozesse optimiert, sondern auch die Qualität und Fairness der Bewertung verbessert. Das Plugin ermöglicht es, Prüfungsdaten zentral zu verwalten und auszuwerten, was eine präzisere Analyse und Rückmeldung ermöglicht.
DAS ZENTRALE OER REPOSITORIUM DER HOCHSCHULEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG (ZOERR)
Alexander Klein, Universität Tübingen
DEDIGITALES SELBSTLERNANGEBOT FÜR STUDIERENDE
Dr. Kathrin Drozella, Universität Freiburg
Manuela Kugler, Universität Freiburg
Lukas Kürner, Universität Freiburg
Sebastian Neufeld, Universität Freiburg
Dr.Janina Kirsch, Universität Freiburg
Digitales Selbstlernangebot, das Studierenden hilft, biologisches Wissen fächerübergreifend zu strukturieren und nachhaltig zu vernetzen. In Zeiten ständig wachsender Informationsflut bietet unser Modul wertvolle Werkzeuge, um das "Big Picture" in der Biologie zu erkennen und zu verstehen.
MAKERSPACE UNIVERSUM: DIGITALE INNOVATION ZUM ANFASSEN
Sannah König, Universität Stuttgart
Merve Yilmaz, Universität Stuttgart
Seit April 2022 gibt es den Makerspace "Universum" an der Universität Stuttgart. Divers – Inklusiv – Barrierefrei: Diese Begriffe sind unsere Leitlinie. Wir fördern interdisziplinäre Zusammenarbeit sowohl auf Ebene der Studierenden als auch der Lehrenden und legen einen besonderen Schwerpunkt auf Förderung von Digitalisierungskompetenzen. Lange Öffnungszeiten, kostenlose Nutzung und ein vielfältiges Workshop-Programm ergeben ein niedrigschwelliges Angebot für alle Angehörigen der Partnerhochschulen der PSE. Kommen Sie am Stand mit unseren Studierenden und Mitarbeitenden ins Gespräch und begreifen Sie durch viele Exponate wortwörtlich, was Making ist!
STAY COOL?! EIN WERKSTATTBERICHT ZUM LEHREN UND LERNEN ÜBER HITZE UND GESUNDHEIT
Dr. Kathrin Foshag, Universität Heidelberg
Dr. Kathrin Zangerl, Universität Heidelberg
Zunehmende Hitzebelastung stellt eine aktuelle Herausforderung dar – nicht nur im medizinischen, sondern auch im geographischen und gesellschaftlichen Kontext. In einer interdisziplinär konzipierten Lehrveranstaltung, die im Sommersemester 2025 pilotiert wurde, haben wir didaktische Ansätze erprobt, um Studierende der Medizin und Geographie für die gesundheitlichen Folgen von Hitze zu sensibilisieren und sie dazu zu befähigen, alltagsnahe Schutz- und Kommunikationsstrategien zu entwickeln. Im Sinne eines transformativen und lösungsorientierten Lernens stand dabei die Frage im Mittelpunkt, wie innovative Lehre zu einer gesundheitsgerechten und zukunftsfähigen Gesellschaft beitragen kann – inspiriert von der Leitidee "The Future We Want". Der Beitrag versteht sich als Werkstattbericht aus der Pilotphase: Wir teilen Erfahrungen, diskutieren Herausforderungen und möchten den Austausch über innovative Ansätze an der Schnittstelle von Klima, Gesundheit und Bildung fördern.
SMARTER START: KUNSTGESCHICHTE MIT KI
Prof. Dr. Anna Schreurs-Morét, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Amadeus Tkocz, M.A., Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Eine gewisse Ratlosigkeit können KI-Tools beim Start in das (Kunstgeschichts-)Studium hervorrufen: Wie ein erfahrener Freund wirkt ChatGPT, wenn sich das Blatt schnell füllt und die Hausarbeit erstellt wird, wie ein Feind aber, wenn sich viele Fakten darin als falsch erweisen. Eine Bildersuche kann Verwirrung hervorrufen, wenn eine Flut von Imitationen und Fälschungen, generiert im Stil der gesuchten Künstlerinnen und Künstler, auftaucht. Selbstverständlich gelten im Studium weiterhin die wissenschaftlichen Publikationen und die etablierten Bilddatenbanken als Grundlage und Ausgangspunkt. Doch bei der Vielzahl von Quellen und Werkzeugen, die im digitalen Bereich dazukommen, geben die von uns entwickelten Lernsequenzen Hilfreiches an die Hand, um Klippen zu umschiffen. Sie vermitteln die bewusste, kritische und konstruktive Nutzung von LLMs und Internetressourcen sowie die Fähigkeiten, sie auf diese Kriterien zu prüfen und zu filtern. Die Posterpräsentation wird zeigen, wie wir mit einer Kombination von Veranstaltungen (Seminare und Tutorat) und Lehrmodulen im Flipped-Classroom-Szenarium den Verunsicherungen der Studierenden in der Studieneinstiegsphase entgegenwirken.
DIGITALISIERTE SICHERHEITSUNTERWEISUNGEN UND GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNGEN
Prof. Dr. Hannes Helmut Nepper, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Daniel Römer, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Juniorprof. Dr. Jan Winkelmann, Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd
Im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht sind Sicherheitseinweisungen in Fachräume oder in den Umgang mit Maschinen sowie Gefährdungsbeurteilungen von Experimenten und Fertigungsprozessen wichtig, um die Sicherheit und Gesundheit von Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern zu gewährleisten. Sie helfen dabei, mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen. Vorgestellt wird ein Blended-Learning-Kurs für MINT-Lehramtsstudierende. Ziel des Kurses ist es, Studierende für die (KI-gestützte) Erstellung digitalisierter Sicherheitseinweisungen und Gefährdungsbeurteilungen zu befähigen. Durch die Nutzung von generativen KI-Tools und immersiven 360°-Rundgängen wird die Sensibilisierung für Gefahrenpotenziale bei MINT-Experimenten und im Umgang mit Maker-Equipment ermöglicht. Zusätzlich wird eine browserbasierte Risikobewertung für die Schulpraxis verwendet, um Studierende bei einer sicheren Unterrichtsplanung und Unterrichtsdurchführung in deren späterer Berufspraxis zu unterstützen.
SSE-NAVI – MIT SYSTEM ERFOLGREICH DURCH DAS INGENIEURWISSENSCHAFTLICHE STUDIUM BEGLEITEN
Prof. Dr.-Ing. Frank Balle, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Das "SSE-Navi" wird als semesterübergreifender (digitaler) Lernraum implementiert und etabliert. Es ist eine Anlaufstelle für Studierende, zum Vernetzen untereinander, als Informationsquelle und als dauerhafter Reflexionsraum im Studiengang "Sustainable Systems Engineering (SSE)". Unser integratives Verständnis guter Hochschullehre verbindet die Potenziale der "analogen" Präsenz- und digitalen Lehre wie folgt: Das pilotierte Präsenzformat "Onboarding" als Auftakt eines identitätsstiftenden Begegnungsangebots – hier schaffen wir Räume für Studierende, sich gegenseitig, ihren Studiengang, Lehrende und ihre neue Universität kennen zu lernen. Weiteres Element sind Kurz-Videos aller SSE-Module. Diese geben Hinweise zur inhaltlichen Orientierung, den verbundenen Anforderungen und vorgesehenen Lehr-Lern-Formen. Als drittes Element thematisieren wir asynchrone Online-Module zum "selbstgesteuerten Lernen" und zu neuen Inhalten wie beispielsweise "KI in Studium und Beruf" als wichtige Ressource im Studium.
LERNENDE MIT SYSTEM VERNETZEN: NUTZERZENTRIERTE ENTWICKLUNG DES "BUDDY FINDERS" INKLUSIVE SPEZIFISCHEM MATCHING-KONZEPT
Sarah Bacher, Hochschule der Medien Stuttgart
Amelie Bustorff, Hochschule der Medien Stuttgart
Im Rahmen des BMBF-Projektes "Bildungsraum Digital" entstand der "Buddy Finder", ein digitales Vernetzungstool, das Lernende anonym zusammenbringt. Der Fokus liegt dabei auf Studierenden. Nutzende können sich zu vielseitigen Zwecken rund um Bildung, Beruf und Lernen vernetzen, beispielsweise zum Erfahrungsaustausch, für eine Lernpartnerschaft oder gegenseitige Hilfe. Sie können entweder nach einem Buddy suchen oder sich selbst als Buddy anbieten, um von anderen gefunden zu werden. Mithilfe von Matching-Kriterien wird angegeben, zu welchem Zweck und in welchem Kontext man sich vernetzen möchte und welche Eigenschaften das Gegenüber mitbringen sollte. In einem verschlüsselten Prozess werden die Angaben anschließend miteinander abgeglichen. Die Matching-Kriterien wurden in einer Online-Umfrage mit 686 Teilnehmerinnen und Teilnehmern empirisch validiert. Der Großteil waren Studierende aus ganz Deutschland. Die Ergebnisse flossen in einen neuen Kriterienkatalog und einen interaktiven Prototyp ein, der anschließend mit Schülerinnen, Schülern und Studierenden evaluiert wurde.
MATLAS - DER DIGITALE MATHEMATIK-ATLAS
Prof. Dr. Martin Stämpfle, Hochschule Esslingen
Mit "matlas" können Studierende alle wichtigen Themen der Mathematik im Grundstudium über eine digitale Wissenslandkarte interaktiv erkunden. Über einen zentralen Einstiegspunkt ist "matlas" hochschulweit zugänglich. Die Inhalte können studiengang- und modulspezifisch gefiltert werden. Durch Verschieben und Zoomen gelangt man zu den Lerneinheiten. Diese enthalten multimediale Lernmaterialien: Hochwertige Foliensätze, Lernvideos, Podcasts, interaktive Elemente, variantenreiche und zufallsgenerierte Aufgaben mit Rückmeldungen und auch alte Prüfungen. Mit "matlas" entsteht eine perfekte Ergänzung zu den Präsenzveranstaltungen. Studierende haben die Möglichkeit, orts- und zeitunabhängig und im eigenen Tempo zu lernen und zu üben. Das Projekt ist in der Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung "Studieneingang und Grundstudium" der Hochschule Esslingen verankert und wird gefördert von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.
VON DER IDEE ZUM KI-BOT: CUSTOM-CHATBOTS PRAKTISCH IN DER HOCHSCHULLEHRE EINSETZEN
Andreas Sexauer, Karlsruher Institut für Technologie KIT
Custom-Chatbots bieten zahlreiche Chancen, die Hochschullehre interaktiver und effizienter zu gestalten – ob als tutorielle Unterstützung, für FAQ oder zur Lernmotivation. Was Lehrende wissen müssen, um für die Lehrveranstaltung angepasste Chatbots einzurichten, zeigt dieses Poster anhand praktischer Beispiele und Erfahrungen aus Workshops am KIT, bei denen im Sommersemester 2025 rund 20 individuelle Chatbots für Lehrveranstaltungen angestoßen wurden. Neben der technischen Umsetzung (benötigte Kenntnisse, Tools und Infrastruktur) beleuchtet das Poster auch rechtliche Rahmenbedingungen und Datenschutzfragen. Didaktische Einsatzmöglichkeiten werden praxisnah vorgestellt: von der automatisierten Beantwortung studentischer Fragen bis zu kreativen Lernbegleitern. Das Poster bietet einen kompakten Überblick für Hochschulen, die den Einstieg in die Nutzung und Entwicklung von Custom-Chatbots erwägen.
VON DER KOOPERATION ZUR KOMPETENZ – MENSCH-MASCHINE-TEAMWORK UND KOLLABORATIVE KI-HACKATHONS ALS KREATIVES LEHR-LERN-FORMAT IN DER LEHRKRÄFTEBILDUNG
Dr. Thomas Renkert, Heidelberg School of Education
Dr. Christiane Wienand, Heidelberg School of Education
Beim Einsatz generativer KI in Bildungskontexten stehen meist drei Aspekte im Fokus: technische Grundlagen, aktuelles Anwenderwissen und kritische Medienkompetenz. Wie können wir jedoch konstruktive Lernprozesse mit KI gestalten und Wissensproduktion nachhaltig transformieren – gerade in der Lehrkräftebildung, die weitreichende Effekte auf künftige Generationen hat? Um weg von ungesteuerter Automatisierung und hin zu einer konstruktiven Anwendungspraxis in Bildungskontexten wie Hochschule und Schule zu gelangen, bedarf es der gemeinsamen Exploration, Einübung und Diskussion derartiger Praktiken. An der Heidelberg School of Education konnten in mehreren Hackathons gemeinsam mit Lehramtsstudierenden und Lehrenden wissenschaftlich fundierte Formen kollaborativen Mensch-Maschine-Teamworks praktisch erprobt, eingeübt und ausgewertet werden. Das Poster stellt erste Erkenntnisse dieser Angebote dar und ordnet sie in die aktuelle Forschungs- und Studienlage ein.